Grundstufe

Konzeption der Grundstufe

In der Grundstufe werden Kinder zu Schulkindern. Sie lernen zunächst, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden. Dass sich die Kinder in der Schule wohlfühlen wird von uns als Grundbedingung für gelingendes Lernen betrachtet und allem voran unterstützt. Zunehmend werden die Schülerinnen und Schüler in der Grundstufe mit verschiedenen Formen und Inhalten des schulischen Lernens vertraut. Sie werden ihren individuellen Voraussetzungen entsprechend gefördert, so dass alle Schülerinnen und Schüler bis zum Übergang in die Hauptstufe für sie bedeutsame Entwicklungsfortschritte machen. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Elternhaus ist dafür von großer Bedeutung.

 

Übergang Kindergarten - Grundstufe

Kinder, die aufgrund von Entwicklungsbesonderheiten eine Kindergartengruppe der Ökumenischen Kinder- und Jugendförderung Rottweil e.V. besuchen, lernen schon während der Kindergartenzeit Lehrkräfte unserer Schule kennen. Im Rahmen der bestehenden Kooperation sind diese Lehrkräfte einmal wöchentlich im Kindergarten. Kommen diese Kinder an die Gustav-Werner-Schule haben sie dort schon eine bekannte Bezugsperson und auch die Lehrer können sich aufgrund der Informationen der Kooperationslehrkraft auf die besonderen Lernvoraussetzungen der einzelnen Kinder vorbereiten, um ihnen einen möglichst guten Start zu bereiten.

 

Wenn die Gustav-Werner-Schule für ein Kind der richtige Lernort ist (egal aus welchem Kindergarten), so werden die Eltern zu einem ersten Besuch in die Schule eingeladen. Die Schulleitung vereinbart einen Termin mit den Eltern, führt sie durchs Schulhaus, ermöglicht ihnen die Hospitation im Unterricht. Die Schulleitung ist Ansprechpartner für alle wichtigen Fragen rund um Einschulung und Schulalltag.

 

Alle Schulanfänger besuchen die Schule  mit ihren Bezugspersonen aus dem Kindergarten an mindestens einem Vormittag, um so einen ersten Einblick in ihre neue Schule zu bekommen.

 

Unterrichtsgestaltung

Ganzheitliches und spielerisches Lernen unter Einbezug aller Sinne, in Verbindung mit Bewegungselementen, bestimmen weitgehend den Unterricht. Da die Schülerinnen und Schüler zu Anfang noch wenig ausdauernd sind ist ein häufiger Wechsel der Sozialform und der Methoden notwendig. Die Dauer der einzelnen Unterrichtseinheiten kann je nach Belastbarkeit der Lernenden behutsam gesteigert werden.

 

Rahmenbedingungen

Unser Anliegen ist es, den Schülerinnen und Schülern in den ersten 4 Jahren einen konstanten Rahmen zu bieten. Die Schülerinnen und Schüler sollen in ihrer Grundstufenzeit nach Möglichkeit in der gleichen Zusammensetzung unterrichtet werden, außer es sprechen dringende pädagogische Gründe dagegen.

 

In unsere Schule werden jahrgangsgemischte Klassen gebildet, wenn keine Jahrgangsklassen gebildet werden können.

 

Inklusion / Integration

Zwei Schülerinnen mit Anspruch auf ein Sonderpädagogisches Bildungsangebot der Fachrichtung geistige Entwicklung besuchen Regelschulen an ihren Wohnorten. Die Gustav-Werner-Schule unterstützt die Regelschulen durch sonderpädagogisches Fachpersonal.

 

Besondere Aktivitäten

Um den Schülerinnen und Schülern eine Orientierung im Jahresablauf und einen Zugang zu unserer Kultur zu ermöglichen, feiern wir wichtige, prägnante Feste im Jahreskreis und thematisieren bestimmte Ereignisse. Hierzu gehören z.B. Nikolaus, Weihnachten, Ostern und die wechselnden Jahreszeiten .

 

Unterrichtsinhalte

 

Förderung der Selbstständigkeit in alltäglichen Bereichen

Hierzu  gehören für uns: An- und Ausziehen, Toilettengang, Händewaschen, Zähneputzen, Essen und Trinken und Tischdecken. Wir streben in den genannten Bereichen eine größtmögliche Selbstständigkeit  jedes Schülers an. Dafür stellen wir je nach Voraussetzung der Schüler individuelle Hilfsmittel zur Verfügung.

 

Für die Schülerinnen und Schüler, die noch nicht selbständig auf die Toilette gehen können, führen wir in Absprache und Zusammenarbeit mit den Eltern ein Toilettentraining durch.

 

Förderung von Kommunikation und Sprache

Die  Förderung der Kommunikation und Sprache findet durchgehend in allen Unterrichtsbereichen statt. Hierfür werden auch alle Elemente der Unterstützten Kommunikation eingesetzt (im Schulportfolio wird dieses Konzept näher erläutert).

 

Außerdem werden Eltern und Kollegen bei Bedarf von speziell ausgebildeten Mitarbeitern beraten.

 

Jede Schülerin / jeder Schüler hat ein Tagebuch, das mindestens einmal in der Woche mit Hilfe von Bildern, Fotos, Symbolen und Schrift aktualisiert wird. Hiermit gelingt es auch Lernenden mit eingeschränkten sprachlichen Fähigkeiten zu Hause von ihrem Schulalltag zu berichten. Außerdem ist es genauso wichtig am Montag im Erzählkreis von den Erlebnissen am Wochenende zu Hause berichten zu können. Auch hierbei ist die Mitarbeit der Eltern sehr wichtig.

 

Lesen und Schreiben (Sprache - Deutsch)

Unter Lesen und Schreiben verstehen wir an unserer Schule nicht nur das Entziffern und Verschriftlichen von Buchstaben. Es gilt der erweiterte Lesebegriff, beginnend mit dem Situationslesen über das Lesen von Bildern, Realgegenständen Symbolen und Ganzwörtern hin zum synthetisierenden Lesen von Schrift.

 

Auch beim Schreiben gibt es verschiedene Entwicklungsstufen, die zum Schreiben von Buchstabenschrift hinführen.

 

Im Bereich Lesen und Schreiben legen wir nicht fest, wann welcher Inhalt bearbeitet wird, da der Lernstand und das jeweilige individuelle Lerntempo sehr unterschiedlich sind.

 

Grundlegend  für uns sind folgende Eigenverpflichtungen:

Das Lesen von Situationen, Realgegenständen, Bildern und Symbolen wird im gesamten Schulalltag praktiziert.

Jeder Schüler hat ein Eigenlesebuch – angepasst an seine Lesestufe.

Bei uns wird immer die Gemischtschreibweise mit Klein - und Großbuchstaben eingeführt und angeboten.

Als Grundlage zur Entwicklung individueller Lerninhalte zum Lesen und Schreiben, verwenden wir den Leselehrgang „ABC der Tiere“. Außerdem werden Inhalte für jeden Schüler individuell abgewandelt und auch Anregungen aus anderen Leselehrgängen (z.B. „Lesen lernen mit Hand und Fuß“) zu Rate gezogen. Wir verwenden für die Buchstaben die Lautgebärden aus „Leben lernen in der Schule“ (Heilpädagogisches Centrum Augustinum München).

 

Rechnen (Mathematik)

Inhalte und Kompetenzen, die die Schülerinnen und Schüler im Bildungsbereich Mathematik erlangen, helfen ihnen, die Welt besser zu verstehen und im Alltag selbstständiger zu recht zu kommen.

 

Die vier Dimensionen des Bildungsplans ("Umgang mit Dingen", "Situationen mathematisch sehen und verstehen", "Umgang mit Zahlen und Räumlichkeit") werden nicht nur im Mathematikunterricht thematisiert, sondern fließen in den schulischen Alltag mit ein.

 

Sachkunde

Die Themenauswahl erfolgt aus verschiedenen Bereichen. Die vier Hauptthemen sind: „Ich, Du und wir“, „Die Jahreszeiten“, „Die Elemente“ und „Tiere“. Um den Schülerinnen und Schülern die Bezeichnung des Faches zu erleichtern, nennen wir in der Grundstufe diesen Bereich "Sachkunde".